Sri Lanka-Reisebericht – Dschungel-Zugfahrten, hügelige Teeplantagen und palmenumsäumte Strände

Sri Lanka: zweieinhalb Wochen quer durchs Land, zweieinhalb Wochen raus aus dem Alltag, rein in eine vielfältige tropische Welt. Angefangen hat alles am Flughafen in München. Dort ging es mit der Airline Etihad zunächst innerhalb von knappen sechs Stunden Richtung Abu Dhabi. Einmal umsteigen und auf in den nächsten Flieger nach Colombo (die Hauptstadt Sri Lankas) für weitere vier Stunden. Kommt mit auf die Reise!

Nach erfolgreicher Landung wurden wir gleich von einer Freundin von mir am Flughafen in Colombo begrüßt. Gemeinsam mit einer weiteren Freundin von ihr im Gepäck fuhren wir nach Mount Lavinia, wo wir die ersten zwei Tage verbracht haben. Mount Lavinia ist ca. eine Stunde vom Flughafen entfernt und daher optimal, um sich erst einmal zu akklimatisieren. Hier gibt es einen breiten Sandstrand und einige Strandlokale. Die Stadt ist relativ groß, so dass man hier sicherlich auch einiges entdecken kann. Unser Fokus lag jedoch auf Entspannung. Also ging es für uns hauptsächlich an den Strand. Wer hier einen schönen kleinen Beach Club mit toller Musik sucht, dem kann ich den Sugar Beach Club empfehlen. Auch das Abendessen am Strand ist generell lecker und preiswert. Für mich gab es hier immer Chop Suey mit Tofu und Reis. Frisch gepresste Papaya-, Wassermelonen- oder Ananassäfte durften natürlich auch nicht fehlen. Die Zeit verging hier wie im Flug und schon waren die ersten zwei Tage vorüber.

Im Dschungelexpress zu den Elefanten von Pinnawala

Unser nächster Stopp sollte Pinnawala sein. Zunächst fuhren wir dafür von Mount Lavinia mit dem Tuk Tuk wieder nach Colombo und von dort ging es mit einem nostalgischen Zug Richtung Kandy in die Zentralprovinz Sri Lankas. Zugfahren in Sri Lanka ist der Hit. Fenster und Türen sind geöffnet und die Aussichten, die diese Zugfahrten bieten, sind mit Abstand die schönsten auf der Welt (sagt man). Wo sonst fährt man stundenlang durch den Dschungel. Einfach gigantisch.

So führte uns auch unsere Zugfahrt durch den Dschungel an riesigen Palmenabschnitten und Bergen vorbei. Nachdem wir in der Kulturhauptstadt Kandy angekommen waren, ging es von dort noch einmal mit einem Taxi für ca. eine Stunde Richtung Pinnawala. Kurz nachdem wir in unserer Unterkunft angekommen waren, machten wir uns direkt auf den Weg zum Elefantenwaisenhaus. Wir hatten große Erwartungen daran, wurden aber leider enttäuscht. Den Elefanten beim Baden im Fluss zuzusehen war wirklich eine atemberaubend schöne Kulisse. Im Anschluss daran hatten wir Gelegenheit das Elefantenhaus anzusehen und bei der Fütterung dabei sein. Das hätte alles sehr schön sein können, wären die Elefanten nicht angekettet gewesen. Das war sehr traurig und demzufolge kann ich nur von dieser Touristenattraktion abraten.

Später am Nachmittag ging es für uns eine Runde in den Pool unserer Villa. Die Aussicht und die Ruhe waren einfach wunderbar. Ich kann das Hotel Pinnavilla auch nur empfehlen. Es ist eine sehr schöne kleine Anlage mit süßen kleinen Villen, in denen sich im Badezimmer sogar eine Outdoor-Dusche befindet. Länger als eine Nacht sollte man sich aber nicht in Pinnawala aufhalten, da der Ort bis auf die Elefanten nicht wirklich viel zu bieten hat.

Temperaturschock in den Teeplantagen von Nuwara Eliya

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück mit Blick auf Pool und Palmen weiter nach Nuwara Eliya. Auch hier waren wir wieder mit dem Zug unterwegs. Besonders die Strecke zwischen Kandy und Ella zählt zu den schönsten Zugstrecken der Welt. Hier lässt sich mit Sicherheit sagen: der Weg ist das Ziel. Die Vegetation ändert sich häufig. Von Palemwäldern ging es Stück für Stück über in die hügeligen Teeplantagen. Dort ist Nuwara Eliya gelegen – in der Landesmitte Sri Lankas. Die Stadt des Lichts ist sehr stark durch die Kolonialbauten der Briten geprägt. Wer nun denkt, dass es in Sri Lanka durchweg tropisch warm ist, der täuscht sich. Nuwara Eliya gehört definitiv nicht dazu. Hier kann die Temperatur nachts auf zehn Grad absinken (in der Hauptsaison).

Nuwara Eliya Tuk Tuk

Nachdem wir am Bahnhof angekommen waren, ging es mit dem Tuk Tuk zu unserem Gästehaus, welches sehr abgelegen in den Teeplantagen lag, aber dementsprechend auch einen wunderbaren Panoramablick bot. Da unser Gästehaus so weit oben am Berg lag, hatte unser Tuk Tuk Fahrer große Mühen mit uns und zwei riesigen Backpacks den Berg zu bezwingen. Nach etlichen Versuchen und einigen Ölspuren kamen wir dann doch letztlich in unserer Unterkunft an. Da es wirklich erstaunlich kalt war, wechselten wir die Kleidung von kurz zu lang. Der Tag war bedingt durch die lange Anreise schon fast vorbei, so dass es für uns nur noch zum Abendessen ging. Hier kann ich das Restaurant „Indian Summer“ empfehlen, welches köstliches frisches Essen anbietet und auch ganz viele vegane Gerichte in die Speisekarte integriert hat. Außerdem liegt es am Gregory Lake und bietet somit auch eine sehr schöne Kulisse. Nachdem Essen wurden wir von unseren Gastgebern wieder abgeholt und in die Teeplantagen gebracht. Wie man vielleicht feststellen kann, war es wirklich sehr abseits 😀

Gefährliche Wanderungen im Dschungel von Ella

Am nächsten Tag haben wir nach dem Frühstück eine kurze Wanderung durch die Teeplantagen gemacht. Im Anschluss waren wir noch im Victoria Park spazieren. Kurz danach ging es von Nuwara Eliya nach Ella mit dem Zug. Dieser Zug war leider sehr überfüllt, so dass wir das Panorama nicht so genießen konnten wie in den vorherigen Zügen, dafür haben wir aber viele Deutsche kennen gelernt, deren nächstes Ziel ebenfalls Ella war und so konnte man hier einige nette Kontakte knüpfen.

In Ella angekommen machten wir uns auf den Weg zu unserem Dschungel-Bungalow. Der Ausblick war echt gigantisch – mehr Dschungel geht schon kaum noch. Auch unser Zimmer war total schön eingerichtet und hatte sogar eine kleine Empore auf der man Yoga machen konnte. An diesem Abend waren wir mit unseren neuen Bekanntschaften im „Chill Restaurant“ essen, welches ich auch sehr sowohl vom Ambiente als auch vom Essen empfehlen kann. Es enthält viele Bambuselemente und zum Teil werden die Reisgerichte in Bananenblättern gedämpft und serviert. Am nächsten Tag wollten wir Little Adam‘s Peak erklimmen. Hier kann man eine schöne kleine Wanderung machen, die mit einem gigantischen Ausblick belohnt. Im Anschluss daran hat es uns zur berühmten Nine Arch Brides verschlagen. Wir haben hier aber nur unsere Fotos gemacht und nicht auf den Zug gewartet, der alle paar Stunden vorbeifährt, um die ohnehin schon tolle Kulisse zu perfektionieren. Zu guter Letzt ging es noch zu den Rawana Waterfalls, die auch sehr beeindruckend sind und zum Verweilen einladen. Abends trafen wir uns wieder mit unseren neu gewonnen Bekanntschaften zum Essen. Dieses Mal ging es ins 360 Ella. Das Essen ist hier auch sehr zu empfehlen und die Auswahl ist sehr vielfältig. Allerdings lässt die Freundlichkeit des Services zu wünschen übrig.

Sri Lanka-Reisebericht - Dschungel-Zugfahrten, hügelige Teeplantagen und palmenumsäumte Strände

Am nächsten Tag stand der Ella Rock auf dem Programm. Die Wanderung begann ganz harmlos und führte uns eine ganze Weile an den Bahngleisen entlang. Irgendwann kamen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei. Danach änderte sich die Vegetation schlagartig. Aus überschaubaren Grasflächen wurden dichte hohe Sträucher und Büsche. Breite Wege wurden schmal und man verlor recht schnell den Überblick, welche Richtung man als nächstes einschlagen sollte. Irgendwann liefen wir an einer Hütte vorbei. Dann wies uns der Bewohner darauf hin, dass wir uns in seinem Garten befinden und nicht auf dem Weg zum Ella Rock seien. Ok. Fail 😀 Also liefen wir in eine andere Richtung. Immer weiter. Irgendwann trafen wir wieder auf den Bewohner der vorherigen Hütte und er wies uns darauf hin, dass wir nun immer noch in seinem Garten umherirren würden. Nun war er so nett und brachte uns aus diesem Labyrinth heraus. Unglücklicherweise kam uns in diesem Moment die Frage in den Sinn, ob es hier wohl Schlangen gäbe. Unglücklicherweise sprachen wir diese Frage aus. Unglücklicherweise bejahte der Mann aus der Hütte diese Frage. Blöd, dass wir echt Angst vor Schlagen haben und blöd, dass wir jetzt im Dschungel sind. Der Mann erzählte uns, dass er in seinem Garten, durch den wir zuvor noch fröhlich rumspazierten, vor einem Monat von einer Kobra gebissen wurde.

Er erzählte uns auch, dass hin und wieder Touristen auf der Wanderung zum Ella Rock von Schlangen gebissen werden. Die Situation wurde auch nicht besser als er uns noch die vielen Erdhügel mit den Löchern an den Wegrändern zeigte, in denen die Schlangen sich verstecken. Des Öfteren überlegten wir, ob wir jetzt nicht lieber umkehren sollten. Nun waren wir aber schon die Hälfte des Weges gegangen und der Mann bot uns seine Hilfe an uns sicher auf den Ella Rock zu führen. Also: Augen zu und durch. Nachdem wir oben angekommen waren und der Blick uns gar nicht so überzeugte, wussten wir, dass die Aufregung es nicht wert war:D Dummerweise mussten wir natürlich den Weg auch wieder zurückgehen. Dieses Mal führte uns der Mann gefühlt durch noch mehr Gestrüpp und schmalere Wege als je zuvor. Einmal befand sich direkt vor uns einer dieser besagten Erdhügel. Der Adrenalinspiegel stieg an diesem Tag gut an… Letzten Endes blieb uns nichts anderes übrig als darüber zu steigen. Es gab keinen anderen Weg. Irgendwann sahen wir wieder den Wasserfall und die Bahngleise. Wir wussten dieses Abenteuer hatte jetzt ein Ende. Letzten Endes hatten wir Glück, dass wir keine einzige Schlange gesehen haben. So gingen wir mit vollen Adrenalinspeichern zurück nach Ella.

Am Abend gingen wir schließlich noch mit unseren Bekanntschaften im „Umbrella Restaurant“ essen. Hier hingen überall riesige bunte Lampenschirme von der Decke, was für ein tolles Ambiente sorgte. Todmüde fielen wir an diesem Abend ins Bett. Erholt von dem Schock ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück zu einer ayurvedischen Massage, die wirklich sehr gut war. Im Anschluss daran fuhren wir an diesem Tag in den Yala Nationalpark.

Das war noch nicht alles! Freut euch auf den zweiten Teil des Reiseberichtes!

Alles Liebe,
Annika

About Annika

Bloggerin Annika YouJoy

Travel and feed your soul – das ist ihr Motto. Annika hat bereits auf Bali gelebt und gearbeitet und ist mit viel Inspiration im Gepäck nach Deutschland zurückgekehrt. Sie liebt das Reisen und lässt uns gerne an ihren Erfahrungen teilhaben. Dabei ist  sie immer auf der Suche nach Lifestyle-Themen und neuen veganen Hotspots.

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