Europäische Luxusmarken sind in der ganzen Welt bekannt und begehrt. Doch was bedeuten die berühmten Markennamen und wie werden sie überhaupt korrekt ausgesprochen? YouJoy stellt euch in dieser Reihe die Hintergründe von Louis Vuitton, Hermès, Gucci und Co. vor. Gerade für deutsche Muttersprachler ist Hermès eine besondere Herausforderung – hier kommen die Hintergründe.
Der Paketbote klingelt und Hermès steht vor der Tür? Das kann passieren – doch in der Regel ist es wohl eher nur Hermes. Der deutsche Paketdienst ist Teil einer Logistikgruppe, die wiederum zur Otto Group aus Hamburg gehört. Weder der Versanddienstleister noch der Handelskonzern haben unternehmerisch etwas mit der französischen Luxusmarke Hermès zu tun. Beim Aussprechen kommt es aber leicht zu Verwechslungen.
In der griechischen Mythologie ist Hermes bekanntlich der Götterbote. Als Schutzgott wird er dem Verkehr, Reisen, aber auch Handel, Diebstahl und Magie zugeordnet. Der Reise- und Handelsbezug passt wiederum gut zum deutschen Paketdienst wie auch zur französischen Edelmarke. Denn Hermès-Lederwaren werden schließlich meist unterwegs getragen.
Französische Luxusmarke mit deutschen Wurzeln
Kaum jemand weiß übrigens, dass die Luxusmarke Hermès tatsächlich seine Ursprünge in Deutschland hat – wenngleich das etwas komplizierter ist. Der Markengründer Thierry Hermès wurde im Jahr 1801 in Krefeld geboren. Die Stadt gehörte damals aber kurzzeitig zum Staatsgebiet Frankreichs.
Obwohl er die französische Staatsbürgerschaft besaß, nannten ihn seine Schulkameraden Dietrich – und sein Nachname trug noch nicht das französische Akzentzeichen. Im französischen Krefeld absolvierte Thierry Hermès sogar seine Sattlerlehre – die Luxusmarke Hermès hat also tatsächlich auch in ihrer Herstellungsweise deutsche Ursprünge.
Über Paris in die Welt der Schönen und Reichen
Als ihm Krefeld zu klein wurde, siedelte Hermès ins „alte“ Frankreich über, heiratete und eröffnete im Jahr 1837 in Paris ein eigenes Sattel- und Zaumzeuggeschäft. Schnell schaffte er es mit seiner Handwerkskunst zu einiger Berühmtheit. Den Weltruhm der Marke sollte Thierry Hermès aber nicht mehr selbst erleben, nach seinem Tod führte der Sohn die Geschäfte fort. Er legte auch für die spätere Erfolgsgeschichte weitere wichtige Grundsteine.
Im 20. Jahrhundert wurde die Produktpalette der Marke stetig ausgebaut. Durchschlagender Erfolg kam mit den Hermès-Damentaschen. Die sogenannte Kelly-Bag, geht namentlich auf Fürstin Gracia Patricia von Monaco, besser bekannt als Grace Kelly, zurück. Sie Monegassin trug ein Exemplar bei einem Foto-Shooting für das Life-Magazin – und gab der Tasche damit den künftigen Beinamen. Die britische Schauspielerin Jane Birkin soll sogar am Design der späteren Birkin-Bag mitgewirkt haben – und zählt somit gewissermaßen zu den ersten Influencerinnen mit kreativer Ader.
Bis heute gehören die beiden Hermès-Taschen zu den bekanntesten Luxusprodukten der Welt. Stars und Großverdiener warten manchmal Jahre auf ein Exemplar, weil die Edelproduktion stark limitiert ist. Der Einstiegspreis liegt bei rund 5.000 Euro, nach oben ist preislich fast alles möglich.
Hermès – Aussprache der französischen Luxusmarke
Der Name der Luxusmarke aus Frankreich geht eindeutig auf den Firmengründer selbst zurück. Wer die Marke nicht französisch, sondern deutsch ausspricht, könnte sich zwar auf die Ursprünge in Krefeld berufen. Korrekt und verständlich ist aber natürlich die französische Variante mit stummem „h“.
Ansonsten stellt die Betonung keine große Herausforderung dar. Nichtsdestotrotz haben wir sie noch einmal für euch aufgenommen. Hier im Clip lässt sich die Aussprache der Luxusmarke Hermès nachören:
Artikelbild: Flickr | Rechte
Marie hat sich schon im Studium mit Mode und Konsum befasst. Für YouJoy testet sie unter anderem Produkte aus den Bereichen Beauty und Ernährung. Darüber hinaus berichtet Marie über beliebte Urlaubsziele, Hotels und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.