Kreativer Kalender trifft Tagebuch – die Bullet Journal-Anleitung für Einsteiger

Du willst deine Termine organisieren, aber dein Telefon ist dir dafür viel zu technisch oder zu langweilig? Die normalen Kalender haben kein ansprechendes Design oder bieten einfach nicht genug Platz? Dann ist ein das hier vielleicht die perfekte Lösung für dich. Hier ist die Bullet Journal-Anleitung für Einsteiger.

Aber von Anfang an: Was ist ein Bullet Journal überhaupt? Die Idee des Bullet Journals stammt vom amerikanischen Designer Ryder Carroll, der mehr als 20 Jahre lang an dem System des Planens feilte, das sich zum weltweiten Phänomen entwickeln sollte. Ein Bullet Journal basiert auf einem leeren Notizbuch, was man selber gestalten und so genau an seine individuellen Bedürfnisse anpassen kann. Dadurch ist es viel mehr als ein normaler Kalender, denn man kann damit nicht nur seinen Alltag organisieren, sondern auch einen Überblick über seine Gedanken, Ziele und vieles mehr schaffen. Eigentlich kann ein Bullet Journal also alles sein, was du willst.

Was benötigt man für ein Bullet Journal?

Bei selber gestalten denken jetzt sicher viele, dass man dafür super kreativ zu sein hat und einiges an Material braucht. Doch eigentlich muss man nur über seinen Schatten springen, der einen davon abhält, das eigene Bullet Journal zu beginnen. Dann benötigt man zunächst ein Notizbuch, hierbei werden besonders bei den Inspirationen, die man auf Instagram häufig sieht, Leuchtturm1917-Notizbücher verwendet, selbstverständlich eignen sich aber auch alle anderen Notizbücher, je nachdem, was einem selbst am besten gefällt. Zu Beginn braucht man selbst an Stiften nicht viel. Es reichen ein Bleistift, ein Kugelschreiber und ein schwarzer Fineliner. Um dem Ganzen je nach Belieben noch etwas Farbe zu verleihen, bieten sich noch bunte Stifte an. Diese Utensilien reichen vollkommen aus, um das Bullet Journal erst einmal auszuprobieren und für sich zu entdecken.

Wenn ihr feststellt, dass ihr mit dem System des Bullet Journals gut klarkommt, dann lässt sich diese Basis an Material natürlich bis ins Unendliche erweitern. Brush Pens (z.B. von Tombow oder von Koi) oder Kalligraphie Stifte, Washi-Tape, Stifte in allen Farben des Regenbogens, Marker (z.B. von Stabilo oder von Zebra) Post-its in den unterschiedlichen Variationen; der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, denn auch hier gilt: Jeder, wie er oder sie mag, und wie es am besten gefällt. Was für Materialien ich für mein Bullet Journal benutze, die sich im Laufe des letzten Jahres angesammelt haben, seht ihr hier:

Was beinhaltet ein Bullet Journal konkret?

Die Idee des Bullet Journals besteht darin, dass jeder damit individuell seinen Alltag organisieren kann. Somit könnt ihr frei entscheiden, was ihr in eurem Bullet Journal braucht und was nicht. Um den eigenen Alltag zu organisieren, wird meist eine Art Kalender benötigt, der auch in fast allen Bullet Journals zu finden ist – allerdings in den unterschiedlichsten Formen. Entweder man findet auf einer Doppelseite eine Übersicht über das ganze Jahr, was zum Beispiel bei Geburtstagen oder Jahrestagen sehr hilfreich ist, da man dort direkt alles im Blick hat. Um einzelne Termine zu planen, bietet sich eine Übersicht über einen Monat, eine Woche oder sogar über einen Tag auf einer Seite an. Je nachdem wie viele Termine ihr habt und wie genau ihr diese Planen möchtet.

Selbstverständlich schließt das eine das andere nicht aus und so kann alles frei miteinander kombiniert werden. Häufig sieht es hierbei sehr schön aus, wenn man jedem Monat ein eigenes Deckblatt widmet, damit man erkennt, wann der eine Monat endet und der andere beginnt. Oft sind diese Deckblätter sehr kunstvoll verziert und passend zum jeweiligen Monat, was aber selbstverständlich kein Muss ist. Das Deckblatt kann genauso gut auch weggelassen werden oder nur den Namen des Monats tragen. Wer aber einem kunstvollen Deckblatt nicht abgeneigt ist, findet hier einige Inspirationen:

Bullet Journal-Anleitung

Auch gut geeignet ist ein Bullet Journal für jegliche Arten von Listen, sei es die tägliche To-do-Liste, eine Einkaufsliste, die Kofferpackliste für den nächsten Urlaub oder eine Liste mit Büchern, die man noch lesen möchte. Das selbstgestaltete Bullet Journal bietet für solche Listen so viel Platz, wie man dafür benötigt und die Wahrscheinlichkeit, dass man sie verliert ist viel geringer, als wenn man sie auf einen losen Zettel geschrieben hätte, der irgendwann unter einem Stapel anderer loser Zettel verschwindet.

Normalerweise brauche ich keinen Serientracker im #bulletjournal. Netflix merkt sich besser als ich, was ich schon gesehen habe. Aber GoT schaue ich auf DVD und da muss ich selbst mitdenken ? Die DVDs (Staffel 1 – 6) waren ein Geburtstagsgeschenk im Januar. Dass ich sie mir erst jetzt ansehe, hat nichts mit Selbstbeherrschung zu tun – ich wollte nur zuerst alle GoT-Bücher gelesen haben und das hat etwas gedauert ? Viele Feinheiten aus den Büchern gehen verständlicherweise in der Serie verloren und spätestens ab der 5. Staffel weichen Film und Buchvorlage deutlich voneinander ab. Nichtsdestotrotz finde ich die Serie fabelhaft besetzt und produziert. Soll es draußen ruhig noch ein paar Tage ungemütlich und regnerisch bleiben. Im Wohnzimmer gilt sowieso: Der Winter naht ❄️?

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Ebenfalls beliebt in einem Bullet Journal ist etwas, das sich „Year in Pixels“ nennt. Das ist zwar etwas aufwändiger zu gestalten, lohnt sich aber. Hierbei wird ein Raster gezeichnet, bei dem jeder Tag im Jahr durch ein Kästchen dargestellt wird. Im Laufe des Jahres wird jedes Kästchen in einer Farbe angemalt, die dafür steht, wie der Tag war. So könnte Rot beispielsweise einen nahezu perfekten Tag wiederspiegeln und blau einen schrecklichen – oder umgekehrt. Am Ende des Jahres habt ihr so eine gute Übersicht, wie es euch im Jahr so ergangen ist.

Da der Kreativität bei einem Bullet Journal keine Grenzen gesetzt werden, kann jede Seite den individuellen Bedürfnissen angepasst werden, sodass man in seinem Bullet Journal genau das hat, was man benötigt. Auch wenn das bei den bisherigen Beispielen nicht aufgeführt war: Wenn das für dich wichtig ist und du das brauchst, um deinen Alltag zu organisieren, dann rein damit!

Mein Zwischenfazit: Daumen hoch fürs Bullet Journal?

Ich habe Anfang diesen Jahres mit meinem Bullet Journal begonnen und muss zugeben, dass ich anfangs ziemlich skeptisch war. Zwar habe ich schon immer gerne gebastelt und Listen jeder Art verfasst. um mich zu organisieren. Doch ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, wie ich denn mit nur einem Notizbuch und meiner Kreativität meinen ganzen Alltag planen soll. Doch da ich zu Weihnachten eins von den Leuchtturm1917-Notizbüchern bekommen habe, dachte ich mir- dass ich es zumindest einmal ausprobieren könnte. Zu Beginn tat ich mich auch echt schwer, da ich wollte, dass das Ergebnis absolut perfekt aussieht. Deshalb traute ich mich noch nicht so richtig, meine eigenen Ideen auszuprobieren oder Inspirationen aus dem Internet nachzubasteln. Doch mit der Zeit wurde ich immer mutiger und probierte immer mehr aus. Häufig ging dabei etwas total daneben, doch ich dachte mir, dass das in meinem Kalender ja nur eine Woche darstellt oder nur eine Seite mit einer Liste ist und ich mir dir bald schon nicht mehr ansehen musste.

So probierte ich weiter und es machte mir einfach immer mehr Spaß, mein Journal zu gestalten, sodass es teilweise sogar fast kunstvoll aussieht. Für mich selber kann ich sagen, dass ich im Bullet Journal eine gute Möglichkeit habe, meinen Alltag zu organisieren und zu planen, da ich alles nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten kann und nicht an eine vorgegebene Struktur gebunden bin. Wenn ich jetzt, etwa in der Mitte des Jahres, in meinem Bullet Journal blättere, dann sehe ich zum einen eine Verbesserung in dem, wie ich es gestaltet habe, sodass ich jetzt viel zufriedener mit meinen Seiten bin als noch vor ein paar Monaten. Aber vor allem sehe ich, dass die Seiten mich selber wiederspiegeln. Genau das ist es, was ich daran so schön finde, ich investiere zwar mehr Zeit als in einen normalen Kalender, aber dadurch bekommt es einen persönlichen Touch und ist fast schon ein bisschen wie eine Art Tagebuch. Denn wenn ich am Ende des Jahres noch einmal durchblättern werde, dann werde ich mich dadurch sicherlich an den einen oder andern Termin erinnern. Aber auch daran, welche Designs ich zu der Zeit schön fand oder welche neuen Techniken ich ausprobiert habe.

Hier noch einige Bilder, an denen man – wie ich finde – gut sieht, wie sehr man sich im Laufe von ein paar Monaten verbessern kann, wenn man sich auf das System des Bullet Journals einlässt und wenn man keine Angst mehr davor hat, auch ein wenig zu experimentieren:

Bullet Journal – Vorher-Nachher-Vergleich

Bullet Journal-Anleitung

Ich hoffe, dass euch der Artikel gefallen hat. Was denkt ihr über das System des Bullet Journals? Habt ihr selber vielleicht auch eins? Schreibt mir das doch in die Kommentare.

Eure Jana

1 Comments

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  1. 1
    GudrunI

    Ich hatte diese Journals ehrlich gesagt immer als Zeitverschwendung abgetan aber der Bericht hier hat mir etwas die Augen geöffnet: Die Idee das als Art Tagebuch mitzuführen finde ich super, denn ich schreibe viel im Kalender UND zusätzlich Tagebuch. Da ist so ein Bullet Journal sogar Zeitersparnis. Ich werde es jetzt auf jeden Fall versuchen und meine Erfahrungen hier teilen. @Jana: Hast du das den wirklich für jede Woche im Jahr so schön gemacht wie in den letzten Bildern? Das sieht super schön aus!! VG Guddi

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