Nachhaltigkeit to go? Stilvolle Ideen gegen die Kaffeebecher-Verschwendung

Kaffee – die Lösung aller Probleme. Er macht uns wach, er begleitet unsere Pausen genauso wie die stressigsten Phasen am Tag. Häufig holen wir uns noch schnell einen Kaffee auf dem Weg zur Arbeit, zu einem wichtigen Termin oder sonst wohin. Natürlich ganz so, wie es sich für hippe Groß- oder Kleinstädter gehört im To-Go-Becher. Doch was kann man gegen die Kaffeebecher-Verschwendung tun?

Was nämlich oft in Vergessenheit gerät: Wichtige Rohstoffe wie Wasser, Holz und Rohöl werden gebraucht um die To-Go-Becher herzustellen. Genauer gesagt werden im Jahr unter anderem 43.000 Bäume, 1,5 Milliarden Liter Wasser und 3.000 Tonnen Rohöl zu den beliebten Pappbechern verarbeitet. Das Leben der Behälter endet meist nach fünf bis zehn Minuten in einer Mülltonne. Aber macht ja nichts, die sind doch aus Pappe, oder? Das sind sie eben nicht nur. Damit die Pappe stabil bleibt muss Kunststoff beigemischt werden. Durch die Mischung können die Becher nicht recycelt werden. Viele Städte kämpfen gegen fast nicht zu bewältigende Müllberge an.

Lösungsvorschlag Nr. 1: Von den Italienern lernen

 Nachhaltigkeit to go? Stilvolle Ideen gegen die Kaffeebecher-Verschwendung

In südlichen Ländern wie Italien gibt es das Problem viel weniger. Dort nimmt man sich Zeit, auch wenn es nur fünf Minuten sind, um seinen Espresso an der Bar zu trinken. Manchmal scheint es, dass wir dieses Gefühl verloren haben. Kaffee trinken heißt doch auch kurz innehalten und Kraft tanken für den restlichen Tag. Was ist auch Omas gutem, altem Kaffee und Kuchen geworden? Muss es den auch bald To-Go geben? Wohl eher nicht, weil Kaffee und Kuchen bedeutet, dass man gemütlich zusammen sitzt und die Zeit mit seinen Lieben genießt. Natürlich hat man nicht immer Zeit dazu stundenlang am Tisch zu sitzen, aber manchmal wäre es sicher nicht schlecht, wenn eine Kaffee-Pause eine Pause bleibt und nicht zu einer „Ich-renn-kurz-zum-Café-und-hetze-mit-meinem-Becher-durch-die-Welt-Pause“ wird. Und falls es doch der Coffee-to-go sein muss, gibt es wunderbare Alternativen zum Pappbecher, die umweltschonender sind und gleichzeitig mit ihrem schönen Design gute Laune machen.

Lösungsvorschlag Nr. 2: Wirklich nachhaltige Becher verwenden

Zum Beispiel die bunten Becher von der Marke BambooCUP. Sie bestehen aus Bambusfasern und Maiskornpulver und werden mit vielen unterschiedlichen Motiven vom Hipsterbart bis zum Faultier angeboten.

Oh ich will so einen Bamboo Cup! #kaffee #coffeetogo #kaffeebecher #bamboocup #coffeehipster

Ein Beitrag geteilt von CoffeeHipster (@_coffeehipster) am

Eine kreative Idee hat die amerikanische Firma Cuppow. Sie bieten Deckel im typischen Coffee-to-go-Style an, die ganze bequem auf Einmachgläser geschraubt werden können.

I got this #cuppow lid a year ago but never had a jar it fit until I realized my soy candle jar was the right size! #masonjar

Ein Beitrag geteilt von Sarah Pollock (@sarah_likes_unicorns) am

Aber auch Cafés, Bäckereien und so weiter, können den großen Müllbergen entgegenwirken. Es gibt bereits verschiedene Formen von Mehrwegsystemen. Ein Beispiel dafür stellt das Konzept des Start-Ups Recup dar. Das Projekt begann 2016 in Rosenheim und ist ganz einfach. Statt im Pappbecher wird der Kaffee oder Tee im stylischen Recup-Becher ausgegeben. Der Kunde zahlt einen Euro Pfand. Den Becher kann er bei allen teilnehmenden Unternehmen abgeben und bekommt sein Geld zurück. Zusätzlich gibt es einen Rabatt auf sein Getränk. Das System wurde so gut angenommen, dass mittlerweile auch viele Cafés, zum Teil sogar Ketten, in München und Berlin mitmachen.

Lösungsvorschlag Nr. 3: Plastiktüten-Strategie nutzen

Ein ähnliches Müllproblem stellen Plastiktüten dar. Seit einige Supermarkt- und Modeketten eine kleine Gebühr für Plastiktüten eingeführt haben ist der Verbrauch drastisch gesunken, sogar schneller als gedacht. Funktioniert das auch mit Kaffeebechern? Überlegt man kurz, wenn man auf einmal 50 Cent für seinen Becher zahlen muss? Oder als Belohnung, wenn man seinen Kaffee vor Ort oder im eigenen Becher trinkt einen Rabatt bekommt? Wahrscheinlich schon. Oft braucht man nur eine kleine Erinnerung, dass es auch eine umweltfreundlichere Alternative gibt.

Was sagt ihr? In welchem Behältnis trinkt ihr euren Kaffee am liebsten? Was haltet ihr von den schicken Mehrwegbechern?

Foto: Instagram / Pixabay

About Sabrina 

Sabrina hat sich im Studium mit Linguistik befasst und arbeitet aktuell als Reiseführer-Redakteurin. Auch privat entdeckt sie gern neue Orte – zurzeit hauptsächlich in Südeuropa. Neben Reisen zählen leckeres Essen und guter Kaffee zu ihren Leidenschaften. Bei Youjoy schreibt sie hauptsächlich über verschiedene Lifestyle- und Kosmetik-Themen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert