Eine neue Sprache zu lernen, gehört zu den bereicherndsten Erfahrungen überhaupt – doch der Weg dahin fühlt sich oft frustrierend an. Viele haben jahrelang eine Fremdsprache in der Schule gelernt und können sich trotzdem kaum verständigen. Dabei gibt es längst wissenschaftliche Erkenntnisse, wie das Gehirn Sprachen am besten aufnimmt. Fremdsprachen-Studium? Diese Tipps helfen wirklich beim Lernen!
„Was für eine Katastrophe – nach sechs Jahren Schulenglisch kann ich immer noch keine vernünftige Unterhaltung führen!“ Diese Erfahrung hat eine Freundin gemacht, und sie kommt vielen sicher bekannt vor.
Heute arbeitet sie als Übersetzerin und spricht fließend vier Sprachen. Was hat den Unterschied gemacht? Hier sind die Methoden, die wirklich funktionieren – wissenschaftlich belegt und praxiserprobt.
Formen des Fremdsprachen-Studiums
Wer eine neue Sprache lernen möchte, hat heute mehr Möglichkeiten denn je: von privaten Sprachkursen über die klassische Volkshochschule bis hin zum akademischen Sprachstudium an der Universität, z.B. des Chinesischen in Form der Sinologie.
Online-Kurse und digitale Lernplattformen erweitern das Angebot zusätzlich. Doch egal welchen Weg man wählt – der Erfolg hängt vor allem von der richtigen Lernstrategie ab.
Die schwersten Fremdsprachen der Welt?
Ob eine Fremdsprache schwer ist, hängt auch von der eigenen Muttersprache ab. Für deutsche Muttersprachler:innen sind die folgenden Sprachen alles andere als leicht zu erlernen.
- Mandarin-Chinesisch: Über 80.000 Schriftzeichen, mindestens 2.000 für Grundkommunikation, komplexes Tonsystem mit bedeutungsändernden Betonungen, völlig andere Satzstruktur als im Deutschen
- Japanisch: Drei verschiedene Schriftsysteme (Hiragana, Katakana, Kanji), komplexe Grammatik mit vielen Höflichkeitsformen, ungewohnte Satzstruktur
- Koreanisch: Einzigartiges Alphabet (Hangul), komplexe Höflichkeitsformen, keine Verwandtschaft zu anderen bekannten Sprachen
- Arabisch: Schreib- und Leserichtung von rechts nach links, 13 Verbformen allein im Präsens, große Unterschiede zwischen den Dialekten
- Ungarisch: Bis zu 40 grammatikalische Fälle, komplexe Verbkonjugation, lange Wörter und ungewohnte Sprachstruktur
- Finnisch: 15 grammatikalische Fälle, komplexe phonologische Struktur, ungewohnte Sprachlaute
- Polnisch: Schwierige Konsonantenverbindungen, sieben grammatikalische Fälle, Vielzahl von Konjugationen und Deklinationen
Fremdsprachen-Studium – Tipps, die wirklich helfen
Schauen wir uns jetzt einige Tipps an, die wirklich beim Erlernen einer Fremdsprache helfen können.
Fremdsprachen-Studium? Vergiss die Vokabellisten
Die klassische Methode kennen wir alle: Vokabellisten auswendig lernen und dann in der Klausur wieder ausspucken. Klingt logisch, ist aber ineffektiv. Unser Gehirn speichert neue Wörter viel besser, wenn wir sie in einem sinnvollen Kontext lernen.
Ein Beispiel: Statt „der Hund – the dog“ zu pauken, merkst du dir einen ganzen Satz wie „The dog chases the ball in the park“. So entstehen im Gehirn gleich mehrere Verbindungen, und das Wort bleibt besser hängen.
Motivation ist alles beim Fremdsprachen-Studium
„Du musst halt motiviert sein“ – dieser Ratschlag ist so hilfreich wie ein Regenschirm in der Wüste. Natürlich braucht man Motivation, aber sie muss aus der richtigen Quelle kommen.
Meine Wendung kam, als ich aufhörte, für Noten zu lernen, und anfing, die Sprache als Schlüssel zu einer neuen Welt zu sehen. Heute weiß ich: Die beste Motivation ist es, sich konkrete Ziele zu setzen. Zum Beispiel: „In drei Monaten möchte ich meiner Lieblingsserie im Original folgen können.“
Der Netflix-Effekt beim Fremdsprachen-Studium
Apropos Serien: Streaming-Dienste sind ein Geschenk für Sprachenlerner. Filme und Serien in der Originalsprache zu schauen, ist keine faule Ausrede fürs Lernen, sondern hocheffektiv.
Der Trick dabei: Erst mit Untertiteln in der Zielsprache schauen, später ganz ohne. Das Gehirn gewöhnt sich an den natürlichen Sprachfluss, die Aussprache verbessert sich wie von selbst, und nebenbei lernt man auch noch typische Redewendungen.
Fremdsprachen-Studium: Sprich einfach drauflos
Die größte Hürde beim Sprachenlernen ist oft die eigene Angst, Fehler zu machen. Diese Angst lähmt und hindert uns am effektiven Lernen. Meine Lösung: Tandem-Partner suchen!
Es gibt mittlerweile zahllose Apps und Online-Plattformen, über die man Menschen aus aller Welt kennenlernen kann, die die eigene Zielsprache sprechen. Der Vorteil: Im Gespräch mit anderen Lernenden fällt die Hemmschwelle, und man merkt schnell – perfekt muss man gar nicht sein, um sich zu verständigen.
Das Smartphone als Fremdsprachen-Lehrkraft
Die Zeiten, in denen man schwere Wörterbücher mit sich herumschleppen musste, sind zum Glück vorbei. Heute haben wir ein komplettes Sprachlabor in der Hosentasche. Neben den bekannten Lern-Apps gibt es auch weniger offensichtliche Möglichkeiten:
Die Smartphone-Sprache auf die Zielsprache umstellen, Podcasts in der Fremdsprache hören oder einen X/Twitter-Feed nur mit fremdsprachigen Accounts einrichten. So wird das Lernen zum natürlichen Teil des Alltags.
Der Immersions-Turbo beim Spracherwerbe
Totale Immersion ist der Königsweg zum Spracherwerb. Das bedeutet nicht unbedingt, dass man dafür ins Ausland ziehen muss – auch wenn das natürlich ideal wäre. Man kann sich auch zu Hause eine fremdsprachige Umgebung schaffen:
Morgens fremdsprachiges Radio hören, in der Mittagspause Nachrichten in der Zielsprache lesen, abends einen Podcast hören. Nach einer Weile beginnt man sogar, in der Fremdsprache zu denken – ein magischer Moment!
Lernroutinen, die Spaß machen
Der wichtigste Punkt zum Schluss: Sprachenlernen muss Spaß machen! Sobald es sich wie eine lästige Pflicht anfühlt, sinkt die Effektivität drastisch. Mein persönlicher Hack: Ich verbinde das Lernen mit angenehmen Aktivitäten.
Vokabeln üben beim Joggen, Grammatik-Podcasts beim Kochen hören oder Sprachlern-Videos beim Pendeln schauen. So wird aus dem „Müssen“ ein „Wollen“.
Die eigene Methode des Lernens finden
Die Wissenschaft ist sich einig: Es gibt nicht den einen perfekten Weg, eine Sprache zu lernen. Jeder Mensch tickt anders, hat unterschiedliche Lerntypen und Vorlieben.
Das Wichtigste ist, die eigene Mischung zu finden. Experimentieren ist ausdrücklich erlaubt! Kombiniere verschiedene Methoden, bis du deinen persönlichen Lerncocktail gefunden hast.
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Fremdsprachen-Studium – Tipps und Tricks im Fazit
Nach meiner Erfahrung ist der Schlüssel zum erfolgreichen Sprachenlernen eine Kombination aus regelmäßigem Training, authentischen Materialien und vor allem: der richtigen Einstellung.
Wer eine Sprache nicht als Prüfungsstoff, sondern als Werkzeug zur Kommunikation begreift, hat schon gewonnen. Denn letztlich geht es beim Sprachenlernen um eines: Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen – und seine eigene Geschichte in einer neuen Sprache erzählen zu können.
Artikelbild: Midjourney, Schlagworte: Fremdsprachen-Studium
Theo liebt Marken – große, kleine, aufsteigende, fallende, deutsche, internationale. Bei YouJoy schreibt vor allem über neue Marketing-Trends in Hinblick auf Labels, Shopping, Mode und Travel. Daneben dokumentiert er – mal objektiv, mal subjektiv – in seinen Social Posts, was aktuell auf Facebook, Instagram und Co. los ist. Außerdem schreibt Theo über Rapmusik(er/innen).