Manche Sportskanone macht nahezu täglich etwas für ihre Gesundheit, andere müssen sich dazu eher überwinden. Letztendlich muss man nur die richtige Sportart für sich entdecken. Wie wäre es denn mal mit Antigymnastik? Wir stellen die neue Trendsportart als gute Alternative für Bewegung in 2018 vor.
Es gibt Menschen, die powern sich bei einem Marathon aus, um danach die richtige Entspannung zu finden. Manche folgen dann doch lieber dem Trendsport Yoga oder meditieren und wieder andere halten von körperlicher Aktivität überhaupt nicht viel und wollen lieber Serien streamen, um vom Alltag abzuschalten.
Bewegung auch für Couchpotatoes
Doch es gibt auch eine sanfte Sportart, die Bewegung und Entspannung vereint – die Antigymnastik. Alleine der Titel lässt überzeugte Couchpotatoes schmunzeln und vielleicht sogar den optimistischen Gedanken zu, dass wohl jeder Antigymnastik hinbekommen könnte. Wenn das so ist: Aufgestanden und etwas Bewegung, oder besser gesagt Nicht-Bewegung für die Gesundheit!
Nur Schwitzen ohne Körperbewusstsein ist nicht der richtige Weg
Antigymnastik wurde von der französischen Physiotherapeutin Thérèse Bertherat ausgearbeitet. In ihrem Buch „Der entspannte Körper“, schreibt sie, dass durch ständiges Abrackern und Schwitzen das Wesentliche vernachlässigt wird. Man sollte zu allererst den Blick auf den Körper richten und verstehen, wie er funktioniert. Die Antigymnastik hat sich das Ziel gesetzt, den Körper von Verspannungen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen zu befreien und durch eine bewusste Wahrnehmung, Atmung und Bewegung dem Körper seine Harmonie zurückzugeben. Es ist also eine Methode der Heilgymnastik, die Teile aus Yoga, Meditation, Dehnübungen und leichtes Muskeltraining vereint, um vorzubeugen bzw. zu analysieren, wo sich der Körper im Laufe der Zeit eine Fehlhaltung oder Verformung angenommen hat.
Zwei Frauen revolutionieren die Physiotherapie
Thérèse Berterat war schon während ihrer Ausbildung der Ansicht, dass es falsch sei, nur Muskel für Muskel zu trainieren und man eher den Körper als Ganzes betrachten sollte. Eine Bestätigung ihrer Ansicht fand sie in der Arbeit von Françoise Mézières. Eine Physiotherapeutin die Mitte des 20. Jahrhunderts die bis dato geltenden Ansichten über die Anatomie revolutionierte. Ihre Therapie behandelt den Patienten individuell im Gesamtbild seiner Körpermechanik. Ihr Ziel ist es, die Körperhaltung zu verbessern und dadurch Muskel und Gelenkketten auszubalancieren, was wiederum Schmerzen lindert.
Thérèse Bertherat war offen für Mézières Ansichten und arbeitete auf dieser Basis weiter. Nach Lehrgängen in Bio-Energetik, Eutonie, Rolfing und Gestalttherapie, bildete sie sich ebenfalls in Akupunktur weiter. Auch die Theorien der chinesischen Medizin ließ sie in ihre Arbeit einfließen. Auf diese Weise schaffte sie in Zusammenarbeit mit ihren Patienten eine neue Art der sportlichen Bewegung – die Antigymnastik.
Antigymnastik in Deutschland
Einen Haken gibt es dennoch. Die Bewegungstherapie ist zwar schon über 45 Jahre alt, aber in Deutschland bisher noch ein Geheimtipp. Bisher gibt es nur zwei zertifizierte Zentren, die diese Art der Therapie anbieten. Doch Potenzial hat diese bewusstseinserweiternde, entspannende und dennoch trainierende Sportart für jedermann allemal. Spanien, Frankreich, Italien, die Schweiz, Brasilien und Kanada haben den Trend schon für sich entdeckt.
Mehr Infos zu Antigymnastik in Deutschland gibt es hier.
Interview mit der Antigym-Gründerin Thérèse Bertherat:
Videoeinblick in eine Antigymnastikeinheit:
Was haltet ihr von der Idee? Könnte Antigymnastik genau das Richtige für euch sein? Ich freue mich auf einen Kommentar! Eure Jessica
Artikelbild: Pixabay (https://pixabay.com/de/yoga-frau-natur-landschaft-1812695)
About Jessica
Kulturen kennenlernen und in fremde Welten eintauchen – egal, ob real oder literarisch – sind Jessicas Leidenschaften. Sie schreibt gerne über alles, was die Gemüter bewegt. Dabei ist sie stets auch auf der Suche nach neuen Trends. Für Youjoy schreibt sie über Literatur, Kultur, Sport und neue Lifestyle-Highlights.
Theo liebt Marken – große, kleine, aufsteigende, fallende, deutsche, internationale. Bei YouJoy schreibt vor allem über neue Marketing-Trends in Hinblick auf Labels, Shopping, Mode und Travel. Daneben dokumentiert er – mal objektiv, mal subjektiv – in seinen Social Posts, was aktuell auf Facebook, Instagram und Co. los ist. Außerdem schreibt Theo über Rapmusik(er/innen).