Wer kennt es nicht? Wir scrollen durch Instagram, aber irgendwann sind wir mit allem durch, was die Freunde gepostet haben. Dann drückt man auf die kleine Lupe, um auch die Bilder der anderen User zu sehen. Doch das, was uns dort erwartet, erschlägt einen fast – überall Frauen, die makellos schön aussehen. Ist diese Schönheit wirklich das, was in der Gesellschaft als Normalität gelten sollte? Helfen Trends wie Body Positivity, gegen die Fake-Schönheit vorzugehen?
Überall auf Instagram sind absolut perfekte Frauen zu sehen, die einen traumhaften Körper haben, endlos lange Beine und kein Gramm Fett am Körper. Dazu noch ein makelloses Gesicht und wunderschön glänzende Haare. Von diesen Fotos sieht man auf den Social Media-Plattformen mittlerweile so viele, dass wir dieses Körperbild schon fast für normal halten. Unterbewusst beeinflussen uns diese Bilder ungemein. Beim nächsten Blick in den Spiegel findet man seine Oberschenkel viel zu dick, sein Gesicht zu rund oder die Haare zu glanzlos.
Die Nebenwirkungen der scheinbaren Instagram-Perfektion
Daraufhin überlegen wir uns, ob man nicht doch mal den Schlank-Mach-Tee oder die Spezial-Ernährungplan-Diät ausprobieren will, die uns ja jetzt als Schnäppchen viel weniger kosten würden. Denn zufällig wird uns von der Instagram-Schönheit ein Rabatt-Code gleich dazugegeben. So schmeißen wir unser Geld dann unnötig aus dem Fenster raus, aber dieses verzerrte Körperbild wird noch viel schlimmer. Auch jüngerer User von Instagram sehen diese Fotos und versuchen dann diesem Körperbild nachzueifern. Weil sie sich, wenn sie so ein Bild sehen, für nicht schön, nicht schlank oder nicht perfekt genug halten. Dieses Nacheifern kann so weit führen, dass man sich runterhungert und vielleicht sogar in eine Essstörung abrutscht. Nur weil man versucht hat, dem angeblich normalen Körperbild zu entsprechen. Deshalb sollten wir erst einmal darüber nachdenken, wie denn solche Fotos überhaupt entstehen.
Nichts gegen Naturschönheiten – aber Fake bleibt Fake
Selbstverständlich gibt es hübsche, schlanke Frauen, die einfach von Natur so aussehen und Glück mit ihren Genen hatten. Diese Frauen können genauso wenig dafür wie sie aussehen, wie wir es können, deshalb seien sie mal außen vor gelassen. Aber viele Instagramerinnen, die auf uns so perfekt wirken, sind das keineswegs von Natur aus und die Körperlichkeit, die sie darstellen, ist alles andere als normal. Sie verbringen ihren Tag damit, ins Fitnessstudio zu rennen und stundenlang an ihrem Körper zu arbeiten, was noch immer nicht verwerflich ist. Schlecht ist es erst, wenn es so dargestellt wird, als müsste jeder so aussehen und als wäre es falsch, anders auszusehen. Weiterhin wird dann stundenlang vorm Spiegel gestanden, um das makellose Gesicht und die perfekten Haare hinzubekommen. Nur um dann ein „Woke up like this“-Selfie zu posten und jeden denken zu lassen, dass die Schönheit absolut natürliche wäre. Auch kommt es bei solchen Fotos stark darauf an, wie das Licht gerade fällt oder wie man posiert, denn auch so können ein paar Kilos und die ein oder andere Falte weggeschummelt werden. Diese Schönheit und das ideale Körperbild entsprechen somit keinesfalls der Wahrheit und sollten von niemandem als normal betrachtet werden.
Die Antwort auf falsche Schönheit: Body Positivity
Zum Glück setzt sich gegen diesen Trend der Perfektion langsam ein anderer durch. Dabei handelt es sich um Body Positivity, bei dem die klare Botschaft lautet: Liebe dich selber und deinen Körper so wie er ist! Hiermit wird gegen das angeblich perfekte Körperbild angekämpft und gezeigt, dass jeder Mensch Fehler hat und dass er trotz dieser Fehler wunderschön ist. Häufig zeigen sich kurvigere Frauen in sehr ästhetischen Posen, oftmals sogar mit viel nackter Haut und verdeutlichen dadurch, dass nicht nur Frauen, die Größe 34 tragen, schön sind, sondern, auch solche die ein bisschen mehr auf den Rippen haben. Mittlerweile trauen sich sogar Menschen, deren Körper sich durch Krankheiten oder Unfälle stark verändert hat, öffentlich auf Instagram. Sie senden somit die Botschaft, dass Schönheit nicht zwingend ein Körper oder ein Gesicht ohne Makel, sondern dass gerade auch anders sein unglaublich schön ist.
Wie der Name vermuten lässt, stammt Body Positivity vor allem aus den USA. Dort gibt es sogar schon seit den 1990ern Organisationen, die sich für ein natürliches Körperbewusstsein und gegen übersteigerte Schönheitsideale einsetzen. TheBodyPositivity gibt zu diesem Zweck beispielsweise Workshops und Trainings. Auch immer mehr Celebrities wie die Komikerin Amy Schumer und Popstar Lady Gaga versuchen, ein Zeichen gegen den Perfektionswahn zu setzen. Von diesem Trend brauchen wir eigentlich noch sehr viel mehr in den sozialen Medien, denn Menschen sind verschieden und trotzdem alle schön. Schönheit ist sicher nicht an den Typ Mensch gebunden, der uns krampfhaft auf geschönten Profilen im Netz vermittelt wird.
Body Positivity – Impressionen von Instagram
Was haltet ihr vom Schönheitswahn in den Social Media? Wie steht ihr zu Body Positivity? Schreibt mir gerne einen Kommentar!
Alles Liebe,
eure Jana
Artikelbild: Pexels
Theo liebt Marken – große, kleine, aufsteigende, fallende, deutsche, internationale. Bei YouJoy schreibt vor allem über neue Marketing-Trends in Hinblick auf Labels, Shopping, Mode und Travel. Daneben dokumentiert er – mal objektiv, mal subjektiv – in seinen Social Posts, was aktuell auf Facebook, Instagram und Co. los ist. Außerdem schreibt Theo über Rapmusik(er/innen).