Wer seinem Alltag für kurze Zeit entfliehen mag, der setzt meist auf einen Kurztrip übers Wochenende. Besonders weit muss jedoch nicht gereist werden. Deutschland liefert schöne Flecken Erde, an denen es sich gut abschalten lässt. So auch die Stadt Essen, die einiges zu bieten hat. Lass’ dich inspirieren von unseren Wochenendtrips in Deutschland und entdecke, was die unterschätzte Ruhrmetropole Essen zu bieten hat.
In unserer neuen Reihe blicken wir auf die schönsten Städte Deutschlands, die einen Besuch am Wochenende wert sind. Egal, ob du die Reise planst oder spontan unterwegs bist – wir zeigen dir, an welchen Orten sich der Halt lohnt. Den Auftakt macht die Stadt Essen und essen, lässt es sich hier besonders gut. Aber eins nach dem anderen.
Ruhrmetropole Essen im Überblick
Egal, wonach du suchst – du findest es in Essen! Wird das Stadtmarketing der Stadt gefragt, so kann diese Aussage nur bestätigt werden. Innerhalb der letzten Kampagnen wurde stets hervorgehoben, wie vielfältig die Ruhrmetropole Essen ist. Viele Personen mögen nun sagen „Gut, das ist halt Marketing“ – aber so ist es nicht. Tatsächlich ist an dieser Aussage etwas dran. Nicht umsonst sagt das Essen-Magazin, dass ein Wochenendtrip in die Stadt Essen in 2024 Pflicht ist.
Wer die Stadt nicht kennt, kann sie sich geteilt vorstellen. Während im Essener Norden teilweise noch alte Zechenhäuser stehen, die den Charme des Ruhrpotts innehalten, so sieht es im Süden anders aus. Hier ist es deutlich grüner und in einigen Vierteln ranken Villen, deren Preise für die meisten unbezahlbar sind. Genau aus diesem Grund ist in dieser Stadt allerdings alles möglich. Die Vielfalt kennt keine Grenzen.
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Warum die Ruhrmetropole Essen unterschätzt wird
Viele Personen unterschätzen die Ruhrmetropole Essen. Im Herzen des Ruhrgebiets gelegen, steht die Stadt häufig im Schatten größerer Nachbarstädte wie Köln oder Düsseldorf. Zudem wird die Stadt aufgrund ihrer Geschichte noch heute mit der Kohl- und Stahlindustrie verbunden. Natürlich hat diese die Stadt geprägt, dennoch ist Essen heutzutage ein modernes Dienstleistungs-, Bildungs- und Kulturzentrum, dessen Wandel an jeder Ecke sichtbar ist.
Ein herausragendes Beispiel für den gelungenen Strukturwandel ist die Verwandlung von früheren Industriebrachen in moderne Wohn- und Gewerbegebiete. Das Rheinelbe-Gebiet und der Krupp-Gürtel zeigen, wie aus alten Industriegebieten attraktive städtische Räume entstehen können.
Essen ist also nicht so grau, wie viele Personen denken. Tatsächlich erhielt die Stadt im Jahr 2017 die Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas“, was die weitreichenden Anstrengungen in den Bereichen Umweltschutz und nachhaltige Stadtentwicklung würdigt. Zudem legt Essen Wert auf nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien und grüne Infrastrukturen.
Essen als multikultureller Schmelztiegel
So vielfältig die Stadt Essen ist, so vielfältig sind auch ihre Einwohnerinnen und Einwohner. Hier leben die verschiedensten Kulturen Tür an Tür. Eine lebhafte multikulturelle Szene, welche die lange Tradition der Einwanderungsstadt reflektiert.
Im Bereich der Gastronomie ist dies besonders vorteilhaft, da für jeden Geschmack etwas dabei ist. Vor allem in den Stadtteilen Steele und Rüttenscheid glänzt die internationale Küche. Von türkischen über italienische bis hin zu asiatischen Restaurants bietet Essen eine kulinarische Entdeckungstour für den Gaumen. Kleiner Tipp: Wer richtig gut türkisch essen gehen mag, der wird im Moltkeviertel bei „Kayas“ fündig. Hier gibt es unter anderem den wohl besten Döner der Stadt.
Zudem kann die Ruhrmetropole Essen als Heimat vieler verschiedener Religionsgemeinschaften wahrgenommen werden. Unter den Gotteshäusern finden sich neben Kirchen auch eine Reihe von Moscheen und Synagogen in der Stadt wieder. Veranstaltungen wie der „Internationale Weihnachtsmarkt“, „Essen Original“ und das „Rü-Fest“ zeugen ebenfalls von kultureller Vielfalt und den lebendigen Traditionen der Stadt. Diese Feste bieten Gelegenheiten, die verschiedenen Kulturen und Traditionen der Essener Bürgerinnen und Bürger kennenzulernen.
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UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein: Ein Symbol des Wandels
Eines der berühmtesten Wahrzeichen von Essen ist die Zeche Zollverein, die ein bemerkenswertes Symbol für den industriellen Wandel darstellt. Zollverein wird häufig „schönste Zeche der Welt“ genannt und besticht durch ihre Bauhaus-Architektur. Die Schachtanlage XII wurde von Martin Kremmer und Fritz Schupp entworfen und gilt als herausragendes Beispiel für Industriearchitektur.
Essen verfügt jedoch nicht nur über Industriearchitektur, sondern auch über historische Bauten wie die Essener Münsterkirche und moderne Gebäude wie den RWE-Turm. Die Vielfalt der Architektur macht einen Stadtspaziergang zu einem einzigartigen Erlebnis.
Zentrum für Kultur und Kreativität
Heute ist die Zeche Zollverein ein lebendiges Zentrum für Kultur und Kreativität geworden. Ein Muss für Designliebhaberinnen und Designliebhaber ist das Red Dot Design Museum auf dem Gelände, das preisgekrönte Designs aus der ganzen Welt präsentiert. Auf dem Gelände der Zeche gibt es neben kulturellen Aktivitäten auch viele Freizeitmöglichkeiten.
Während ein Bereich des Geländes im Sommer als Freibad dient, wird es im Winter zur Schlittschuhbahn umfunktioniert. Wer sich für die Geschichte Essens und der Zeche interessiert, kann das Ruhrmuseum im Inneren der Zeche besuchen und an spannenden Führungen teilnehmen.
Ruhrmetropole Essen als Wirtschaftsstandort
Ganz im Zeichen des Wandels steht zudem die Entwicklung Essens zum bedeutenden Wirtschaftsstandort für Dienstleistungen und Unternehmen. Insbesondere der Energiesektor steht hierbei im Vordergrund. Essen nimmt mit Firmen wie E.ON und RWE, die hier ihren Hauptsitz haben, eine bedeutende Rolle für die Energiewirtschaft in Deutschland und Europa ein. Die Energiewende wird von diesen Unternehmen vorangetrieben, die sich mit neuartigen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft befassen.
Auch im Bereich der Bildung und Forschung kann Essen durchaus mithalten. Eine der bedeutendsten Hochschulen in Deutschland ist die Universität Duisburg-Essen. Sie verfügt über hervorragende Forschungseinrichtungen, vor allem in den Fachgebieten Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft und Medizin. Diese lockt Studierende aus verschiedenen Ländern an und leistet einen Beitrag zur dynamischen Entwicklung der Stadt.
Zudem hat sich in den vergangenen Jahren eine dynamische Start-up-Szene in Essen gebildet. Initiativen wie das „Impact Hub Ruhr“-Start-up-Center helfen jungen Gründerinnen bzw. Gründern und fördern Kreativität sowie Innovation.
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Ruhrmetropole Essen – Zentrum von Kultur, Kunst und Freizeit
In Essen sind die Grenzen von Kultur, Kunst und Freizeit fließend. Aufgrund des vielfältigen Angebots der Stadt wird jede Interessensgruppe einen Grund finden, ihr früher oder später einen Besuch abzustatten. So verfügt Essen beispielsweise über eine Vielzahl von Theatern, darunter das Aalto-Theater und das Schauspielhaus Essen, die ein breites Spektrum an Aufführungen bieten.
Wer sich für Kunst interessiert, findet in der ständigen Sammlung des Folkwang Museums sogar einen echten Van Gogh. Der Eintritt zum Museum ist im Übrigen an jedem Öffnungstag kostenlos.
Baldeneysee im Süden der Ruhrmetropole Essen
Im Bereich Sport und Freizeit liefert der Baldeneysee im Essener Süden den perfekten Ort für verschiedene Wassersportarten wie Rudern und Segeln. Aber auch mit dem Fahrrad oder in Inline-Skates lässt sich die Route um den See herum wunderbar erkunden.
Möchtest du stattdessen einfach das schöne Wetter mit einem kalten Getränk am oder auf dem Wasser genießen, empfiehlt sich ein Stopp im Seaside Beach bzw. eine Fahrt mit der Weißen Flotte.
Essen schreibt sich Vielfalt auf die Fahne
Die Ruhrmetropole Essen vereint Geschichte, Kultur, Wirtschaft und Lebensqualität in einer gelungenen Kombination. Obwohl es der Stadt gelungen ist, sich neu zu erfinden, bleibt sie ihren Werten treu. So finden sich im Essener Norden bis heute die charmanten Zechenhäuser, die an eine prägende Vergangenheit erinnern.
Essen hat der Kohle- und Stahlindustrie viel zu verdanken, dennoch ist dieser Flecken Erde alles andere als grau und öde – ganz im Gegenteil. Vielfalt nimmt in dieser Stadt eine zentrale Rolle ein. Diese macht sich an der Umgebung, den möglichen Aktivitäten und letztendlich auch an den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt bemerkbar. Wer also über den Tellerrand hinausschauen und sich auf die Suche nach neuen Eindrücken begeben mag, der ist in Essen genau richtig.
Wir wünschen dir eine erholsame Zeit und viel Spaß beim Erkunden der Stadt Essen!
Artikelbilder: Unsplash / Wolfgang Weiser & Ezgi Deliklitas; Keywords: Ruhrmetropole Essen
Steffi ist Marketingexpertin und leidenschaftliche Bloggerin. Auf YouJoy schreibt sie über Themen der Nachhaltigkeit und Gesundheit wie auch über gesellschaftliche Fragestellungen.